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Unser Blutzucker

Vielleicht denken Sie bei dem Wort Blutzucker gleich an die Zuckerkrankheit, an Diabetes. Aber der Blutzucker ist ein ganz entscheidender Bestandteil unseres Blutes, der für Wohlbefinden und Ausgeglichenheit sorgt.

Der Normalwert unseres Blutzuckers beträgt in nüchternem Zustand etwa 80 mg je 100 ml Blut. Unabhängig davon, wie viel wir essen, wird dieser Spiegel im Blut konstant gehalten im Zusammenspiel von dem, was wir essen und  der Einlagerung bzw. dem Abbau innerhalb des Körpers.

Sie müssen sich das nicht alles merken. Es geht darum, dass Sie den Vorgang nachvollziehen können und erkennen, warum vollwertige Lebensmittel so wichtig sind.

Doch eins nach dem anderen: Blutzucker wird gebildet aus Kohlehydraten, die wir essen – hauptsächlich aus Kohlehydraten, denn der Körper ist auch in der Lage, aus Eiweiß und Fett Blutzucker zu produzieren, wenn es nötig ist.

Kohlehydrate sind Zucker (Saccharide), und davon gibt es verschiedene: Einfach-, Zweifach -, Mehrfach – oder Vielfachzucker (Mono -, Di -, Oligo – oder Polysaccharide). Ihre Vorkommen sind:

  • Einfachzucker – Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker/ Dextrose) in Obst, Gemüse, vorwiegend in Wurzeln, Mais, Paprika
  • Zweifachzucker –  Rohr – und Rübenzucker
  • Mehrfachzucker – Hülsenfrüchte, Sojabohnen und Milch
  • Vielfachzucker –  der häufigste ist die Cellulose der Pflanzen

Süß schmecken nur die Ein – und Zweifachzucker.

Gerda Wurster schreibt in „ Auch dazu ward ihm der Verstand“ S. 9: „Die Aufgabe der Verdauungsorgane ist es, die Speisen mit Hilfe ihrer Sekrete aus Mund, Magen, Dünndarm, Bauchspeicheldrüse und Leber zu spalten und in lösliche Form zu überführen. Im Darm werden die gelösten Stoffe aufgesaugt und – teilweise auf dem Umweg über den Lymphstrom – ins Blut übernommen. Dieses führt sie zur großen chemischen Fabrik unseres Körpers, zur Leber. Die Leber hat sehr komplizierte und vielfältige Aufgaben zu erfüllen, die noch längst  nicht alle erforscht sind. Sie ist absolut unersetzlich. Sie baut u.a. aus den ihr zugeführten Bausteinen neue Verbindungen auf. Und eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist die Bildung und Hortung der Leberstärke, des Glykogen. Leberstärke ist wiederum das Ausgangsprodukt für Blutzucker, und Blutzucker ist unser Treibstoff. Er wird vom Blut zu den Billionen Zellen unseres Körpers gebracht, und hier ständig verbrannt. Mit Hilfe eines ungeheuer präzisen und komplizierten Systems, in das vor allen Dingen verschiedene Hormone regelnd eingreifen, wird der Blutzuckerspiegel innerhalb nur geringer Schwankungen auf einer bestimmten Höhe gehalten. Die Einhaltung der optimalen Höhe des Blutzuckerspiegels ist eine wesentliche Voraussetzung für unser Wohlbefinden.“

Prof. Dr.med. K. Jung beschreibt den Übergang von Kohlehydraten ins Blut in „Sport und Ernährung“ sehr treffend:

  • Zucker, Süßgetränke, Süßigkeiten – schießen ins Blut
  • Mehlprodukte, Weißbrot, Kartoffeln – strömen ins Blut
  • Früchte – fließen ins Blut
  • Kohlehydrate aus Milch – tropfen ins Blut
  • Gemüse – sickert ins Blut

Die folgende Grafik zeigt, wie der Blutzuckergehalt auf die verschiedenen Kohlehydrate reagiert.

Aus Dr. med. Sandler, überarbeitet von Dr. med. M.O. Bruker: „Vollwerternährung schützt vor Viruserkrankungen“ Seite  20 /21. „Da die Leber als Glykogen – Speicher das Zentrum des den Blutzucker regulierenden Systems ist, und da das Glykogen ein Ergebnis der Verdauung kohlenhydratreicher Nahrung ist, wird es uns klar, dass der Vorrat der Leber an Leberstärke stets von der Art der Ernährung der betreffenden Person abhängt. Dies ist für jeden Menschen von großer Bedeutung, weil jeder die Art seiner Ernährung selbst bestimmen kann.

Glykogen wird, wie oben gesagt, im nüchternen Zustande ohne Unterbrechung zu Traubenzucker abgebaut, weil dieser Zucker im gleichen Tempo aus dem Blutstrom als Energiequelle für den ganzen Körper entnommen wird; deshalb muss er ständig ersetzt werden. Der Blutzucker verbindet sich mit Sauerstoff, ein Vorgang, den wir Oxidation oder Verbrennung nennen. Die dadurch entstehende Energie brauchen die Körperzellen Tag und Nacht zur Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben. Eine der wichtigsten dieser Aufgaben jeder Zelle ist, ihre Fähigkeit zu erhalten, mit Infektionen, also mit Bazillen, Viren usw., fertig zu werden, d.h. diese Feinde der Gesundheit zu vernichten.

Diese Zellen ruhen in ihrer Arbeit während des ganzen Lebens nicht aus, und deshalb brauchen sie die ständige Zufuhr des aus der Leberstärke entstandenen Blutzuckers. Gehirn und Rückenmark (das zentrale Nervensystem), das Herz und alle anderen Muskeln verarbeiten den Blutzucker praktisch ausschließlich zur Gewinnung von Energie bei der Ausübung ihrer Funktionen. So muss also dieser Blutzucker ohne Unterbrechung an die Zellen herangeschafft werden, damit alle Organe und Muskeln stets ausreichend mit Energie versorgt werden können. Dies kann nicht oft genug betont werden.“

Ebenda Seite 22/23: „Es ist ferner zu betonen, dass die Blutzuckerversorgung von besonderer Wichtigkeit auch für das zentrale Nervensystem ist. Schon deshalb darf die ununterbrochene Zufuhr von Blutzucker nie aufhören, und der Spiegel muss ständig auf optimaler Höhe d.h. bei etwa 80 mg in 100 ml Blut gehalten werden. Fällt er unter 80 mg ab, so werden nicht nur die Muskeln geschwächt, sondern es wird auch das zentrale Nervensystem gestört; es treten Anzeichen von Funktionsbehinderungen auf. Das Maß dieser Störungen hängt davon ab, wie stark der Blutzucker absinkt.

Fällt er auf 60 -70 mg, dann treten für gewöhnlich nur leichtere Anzeichen auf, z.B. Kopfschmerzen, Schwäche, Muskelmüdigkeit, Hunger und Reizbarkeit, auch das Gefühl einer gewissen nervösen Unruhe.

Fällt der Blutzucker auf 60 – 50 mg, dann werden die Symptome ausgeprägter. Sie treten als Kopfschmerzen, Schwindel, unsicherer Gang, Ohnmacht, Schwäche, Müdigkeit, besondere Reizbarkeit, Blässe, Schwitzen, Zittern, Herzklopfen und allgemeine Nervosität auf.

Sinkt aber der Blutzucker auf 40 mg – also auf die Hälfte oder darunter -, kommt es zur Bewusstlosigkeit. Diese ist genau dieselbe, wie wir sie vom gewöhnlichen Ohnmachtsanfall her kennen, und sie ist normalerweise mit Blässe, Schweißausbruch und schwachem, aber raschem Puls verbunden. Das Wiedererwachen aus einer solchen Ohnmacht erfolgt gewöhnlich spontan; es wird durch ein Ansteigen des Blutzuckerspiegels bewirkt, dass der Körper als Schutzmaßnahme gegen ein weiteres fallen desselben sofort eingeleitet hat. Die geschieht in der Weise, dass das abnorm niedrige Blutzuckerniveau gewisse Zentren des zentralen Nervensystems anregt und dass von diesen Impulse über das sympathische System zur Leber gehen, die einen Abbau der Leberstärke und, wie wir wissen, eine daraus folgende Vermehrung des Blutzuckers veranlassen. – Gleichzeitig reagieren auch die Nebennieren auf das ungewöhnliche Absinken des Blutzuckerspiegels: sie schicken als Hilfstrupps erhöhte Mengen von Adrenalin in das Blut. Dieses beschleunigt gleichfalls in der Leber den Abbau der Leberstärke und die Abgabe neuer Glukose ins Blut. Durch dieses wunderbare Zusammenspiel des adrenal – sympathischen Systems wird der Blutzuckerspiegel so wirksam erhöht, dass eine fast augenblickliche Erweckung aus der Bewusstlosigkeit erfolgt. Wenn nämlich die Gehirnzellen wieder ihre normalen Blutzuckermengen erhalten, nehmen sie auch sofort wieder ihre Tätigkeit auf.“

G. Wurster zitiert nach B. Sandler –Sonderernährung verhütet Kinderlähmung Seite 27f: “So wird auch das Absinken des Blutzuckerspiegels mit gebieterischem Verlangen nach Nahrungsaufnahme beantwortet. Stillen wir diesen Hunger mit isolierten Kohlenhydraten, so befinden wir uns bereits  mitten in einem Teufelskreis, der an dieser Stelle praktisch nicht zu durchbrechen ist. Wir können den Hunger aber auch mit einer Zigarette stillen, denn Nikotin mobilisiert das Glykogen der Leber und fördert seine Umwandlung in Blutzucker, oder mit einer Tasse Kaffee, das Coffein tut das gleiche, oder mit einem chemischen Aufputschmittel oder mit Alkohol…sie alle lassen den Blutzuckerspiegel vorübergehend ansteigen, um ihn kurze Zeit später um so tiefer absinken zu lassen und um das Verlangen nach dem Stimulans erneut und verstärkt zu stellen. Erkennen wir jetzt, warum es so schwer ist, sich das Kuchenessen oder das Rauchen oder den Kaffee oder die Glückspille oder den Alkohol abzugewöhnen? Wollen wir an dieser Stelle unsere Gewohnheiten ändern, brauchen wir außergewöhnliche Kräfte.“

Sie sehen auf Grund dieser Ausführungen, wie wichtig eine vollwertige Ernährung zur Erhaltung der Gesundheit ist. „Wir leben nicht um zu essen, sondern wir essen um zu leben“, soll Sokrates gesagt haben.

Ich empfehle Ihnen folgende Bücher zum Thema, die Sie gerne kostenlos bei mir ausleihen können.

Max-Otto Bruker          Gesund durch richtige Ernährung – Kleinschrift

Max-Otto Bruker           Unsre Nahrung, unser Schicksal                                 

Ilse Gutjahr                     Mit Vollkorn in Bestform                                   

Gerda Wurster                Auch dazu ward ihm der Verstand                

Benjamin Sandler         Vollwerternährung schützt vor Viruserkrankungen

Engelbrecht/Köhnlein     Virus- Wahn

Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie mir eine Mail oder rufen Sie an.

Nächste Mal möchte ich Ihnen vorstellen: Input und Output der Elemente am Beispiel der Erdbeere.


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