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Frischkornbrei & Frischkost

Frischkornbrei und Frischkost sind die unverzichtbaren Bestandteile der Vollwertkost. Der Frischkornbrei heißt Frischkornbrei, weil er aus frischem Korn zubereitet wird, überhaupt nur aus frischen Zutaten, vgl. Kollath Tabelle im letzte Beitrag. Für uns Gesundheitsberater GGB ist die Bezeichnung Frischkornbrei sehr wichtig, und nicht gleichzusetzen mit der Bezeichnung Müsli. Der Schweizer Arzt Maximilian Oskar Bircher – Benner (1867 bis 1939) erfand das „Bircher-Müesli“. Benannt nach der Abendmahlzeit der Schweizer Bevölkerung, die in obstreichen Gegenden aus Kornmus, Obst und Milch bestand. Inzwischen ist Müsli ein Allerweltsbegriff, hinter dem sich alles, was der Nahrungsmittelindustrie so einfällt, verstecken und untermischen lässt – versehen mit verheißungsvollen Namen. Tatsache ist, dass Nahrungsmittel im Handel möglichst lange haltbar sein müssen. Das ist nur möglich, wenn z.B. beim Getreide der Keim – der wertvollste Bestandteil – entfernt wird, denn dieser enthält Fett und das ist, egal ob  gemahlen oder gequetscht, nach spätestens 6 Wochen ranzig.

Frischkornbrei für 1 Person

  • 3 EL  frisch geschrotetes Getreide oder frisch gequetschter Hafer (50g)
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1 EL Sahne
  • frisch gehackte oder geriebene Nüsse
  • 1 geriebener oder fein geschnittener Apfel
  • zusätzlich Obst der Saison

Als Getreide können alle Arten verwendet werden: Hafer, Weizen, Roggen, Hirse und Gerste. Nur eine Sorte Getreide oder auch eine Körnermischung. Am vertrautesten ist der Geschmack von Hafer, Dinkel und Weizen (Emmer, Einkorn und Kammut ebenfalls, dies sind drei alte Weizensorten).

Das frisch geschrotete Getreide (Getreidemühle oder Kaffeemühle) mit ungekochtem kaltem Leitungswasser verrühren, sodass ein dickflüssiger Brei entsteht und nach demQuellen nichts abgegossen werden muss. Dieser Brei bleibt 5 bis 12 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, am besten über Nacht.

Am Morgen kommen Zitronensaft, Sahne, frisch gehackte Nüsse und frisch geschnittenes oder geriebenes Obst dazu. Nüsse und Obst sollten nicht zu klein gehackt bzw. geschnitten oder gerieben werden, da sie zum intensiven Kauen anregen sollen. Die Verdauung beginnt im Mund, wenn dem Speisebrei das im Mund gebildete Enzym Amylase untergemengt wird.

Wichtig ist, dass der Frischkornbrei appetitlich angerichtet wird, d.h. mit frischem Obst oder Beeren obenauf. Der Brei selber hat die Farbe des geschroteten Korns – keine attraktive Farbe. Wir wissen ja alle: das Auge isst mit! Schon mit den Augen beginnt die Verdauung: wenn wir etwas sehen, was uns schmeckt, läuft uns das Wasser  im Mund zusammen, der Magensaft schießt  ein.

Es ist ein mehr oder weniger langer Weg, Ihren persönlichen Single – bzw. Familien – Frischkornbrei zu finden. Mein Hausrezept wird ergänzt mit 1 EL Leinöl. Es gehört immer ein Apfel dazu, vervollständigt mit saisonalen Obstsorten.  

Frischkost

Frischkost ist der Salatteller. Da viele Personen, die sich um gesunde Ernährung kümmern, Vegetarier sind, ist es wichtig, verschiedene Salate und Gemüse zu kombinieren. Als Grundsatz gilt: zwei Pflanzen die über der Erde gewachsen sind und zwei unter der Erde gewachsene.

Über der Erde gewachsen sind: Blattsalate, Blumenkohl, Broccoli, Fenchel, Gurken, Kohlrabi, Kürbis, alle Kohlarten (Weiß-, Rot-, Grün-, Rosenkohl, Wirsing), Lauch, Mangold, Paprika, Spinat, Staudensellerie, Tomaten und Zucchini.

Unter der Erde gewachsen sind: Karotten, Knoblauch,  Pastinaken, die verschiedenen Rettiche, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Steckrüben, Süßkartoffeln, Topinambur, Wurzelpetersilie, Zwiebeln.

Daraus ergibt sich von selbst, dass die Frischkost nicht nur grün ist, sondern dass farbige Wurzeln sie ergänzen. Fazit: Frischkost setzt sich zusammen aus Blattsalaten und unerhitztem Gemüse, evtl. mit etwas Obst.

Wählen Sie Ihre Zusammensetzung für eine Mahlzeit. Dann raspeln oder schneiden Sie die Zutaten und geben Sie in die Salatsoße, ins Dressing, das Sie am besten vorher zubereitet haben. Sie können die Gemüse auch in Stifte oder Scheiben schneiden und mit einem Dip dazu servieren.

Grundrezept Sauce

  • ½ TL Senf
  • 1 Prise (Kräuter-) Salz
  • 1 EL Zitronensaft oder Essig
  • 3 EL Olivenöl kalt gepresst
  • Dazu frische Kräuter, evtl. andere Gewürze nach Geschmack
  • Je nachdem, aus welchen Zutaten die Frischkost besteht, brauchen sie mehr  oder weniger Sauce.  Wurzeln saugen viel, also evtl. mit 1 EL Wasser verdünnen

Grundrezept Dip

  • 250g Sauerrahm
  • 2 EL kalt gepresstes Olivenöl
  • 1 EL Senf (ohne Zucker o.ä.)
  • 1TL Zitrone
  • 1 Prise (Kräuter-) Salz
  • Alle Zutaten zusammen mit dem Schneebesen verrühren und abschmecken

Wie Sie sicher erkennen, ist Ihrer Phantasie keine Grenze gesetzt- außer vielleicht den Vorlieben der Mit – Esser. Sie werden sehen, welchen Spaß es macht, die Zutaten zu sehen, zu zerkleinern, zu mischen und sich aufs Essen zu freuen. Ein Drittel jeder Mahlzeit sollte aus Frischkost bestehen und es ist sinnvoll, sie vor einem warmen Gericht zu essen.

Warum sollten Sie Ihre Ernährung überhaupt umstellen? Weil es Ihre Gesundheit ist, die Sie erhalten möchten! Weil es Ihre Entscheidung ist! Die Ernährung ist ein Bereich, in dem Sie allein bestimmen können. Wenn erst  eine der ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten aufgetreten ist (Aufzählung im Menu unter Krankheitsbilder), werden Arztbesuche, Operationen, Maßnahmen zur Rehabilitation und hohe Kosten Ihr Leben bestimmen – nicht zu reden von Unwohlsein und Schmerzen.

Wenn Sie Ihre Ernährung umstellen möchten, ist es sinnvoll, Ihre Mit – Esser in die Entscheidung mit einzubeziehen. Außerdem ist es ratsam, die Umstellung Schritt für Schritt vorzunehmen, denn die Bakterien im Darm müssen auch mitziehen.

Bücher, die ich Ihnen zu diesem Thema empfehle:

Max-Otto Bruker                         Gesund durch richtige Ernährung

Max-Otto Bruker                           Unsre Nahrung, unser Schicksal                     

Ilse Gutjahr                                     Mit Vollkorn in Bestform                                   

Ilse Gutjahr                                     Die vitalstoffreiche Vollwertkost

Ilse Gutjahr                                     Vollwertkost ohne tierisches Eiweiß

Ilse Gutjahr                                     Iss, mein Kind (für junge Eltern hilfreich)

Ilse Gutjahr/Erika Richter           Streicheleinheiten – Brotaufstriche

Gerda Wurster                              Auch dazu ward ihm der Verstand

Helma Danner                               Das große Bio-Kochbuch für Kinder   

Doris Böge/Kirsten Christoff      fantastisch frisch!

Wenn Sie ein Buch lesen möchten, ich leihe es Ihnen gerne kostenlos aus. Bei Fragen rufen Sie gerne an oder schicken Sie eine Mail.

Nächstes Mal finden Sie in meinem Blog Informationen über den Blutzuckerspiegel.


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